Es wird nichts.
Mit dem Großvenediger. Mit den “von Hütte zu Hütte” Touren, die ich mir vorgenommen habe (Tauernhaus-Richterhütte-Zittauerhütte, Thüringerhütte-Larmkogel-Fürtherhütte). Mit der Tour Berndlalm-Bettlerscharte-Finkalm. Mit dem Zwölferkogel. Alles nichts. Nicht einmal bis zur Aschamalm schaffe ich es. Es regnet, nebelt und wenn es einen Tag nicht regnet und nebelt, ist es nass, glitschig, rutschig, schlammig, über 2000 m liegt Schnee. Im Wohnzimmerofen knistert das Holz, die Regenjacke seit Tagen mein ständiger Begleiter. Wären meine Schuhe nicht wasserdicht, müsste ich mir welche kaufen.
Die Böden, Wege sind besoffen.
Manche sternhagelvoll.
Glauben, sie sind Moore, Seen, Flussbetten.
SCHADE.
Ich weiß schon: Das ist jetzt mein Hier (und nicht das, was ich mir vorgestellt habe) und mein Hier ist jetzt mein Zuhause. Und ich soll jeden Tag, wie er ist, annehmen und mit offenen Armen willkommen heißen … Gleichgut könnte man von mir verlangen, ich solle auf den Mond fliegen.
Trotzdem. Ein unglaubliches Abenteuer: Von Augenblick zu Augenblick leben. Nicht an gestern, nicht an morgen denken. Sich vollkommen auf den gegenwärtigen Augenblick einlassen. Und dieses Abenteuer kann jeder jeden Augenblick beginnen zu (er)leben. Er muss sich kein Segelboot bauen, keine dicke Brieftasche zusammensparen, keine Reise buchen, kein Flugticket organisieren. Ich muss keinen Gipfel besteigen. Beängstigend.