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Egal, wo man sich wohin bewegt in Kathmandu, man bewegt sich im Staub. Die Straßen sind entweder gar nicht asphaltiert, oder nur stückweise, oder im Asphalt sind riesige Löcher, oft sind es auch nur schmale Schotterwege, sehr oft sind es jahrelange Baustellen, auf denen nichts gemacht wird (manche waren vor 10 Jahren auch schon da, [...]
Eine junge, trotz Verbrennungen im Gesicht sehr hübsche Frau. Ein Arm fehlt ihr.
Ihr erging es wie vielen Kindern in Nepal im Alter von etwa 6 Monaten. Ihre Eltern ließen sie in der warmen Küche schlafen, während sie zur Arbeit gingen. Und als sie aufwachte, krabbelte sie auf die Feuerstelle zu … Weglaufen konnte sie dann [...]
Auch Privatinitiative, auch Wellblech, auch engster Raum, auch durch Polio oder Verbrennungen deformierte Menschen. Aber im Unterschied zum Disabled Service Center leben hier keine behinderten Einzelpersonen, sondern Familien, in denen beide Elternteile schwer behindert sind. 6 Ehepaare mit insgesamt 10 gesunden Kindern. Jede Familie bewohnt einen Wellblechraum.
Was sofort auffällt: Die Stimmung und Energie ist hier [...]
ist ein guter Tag. Der mit Abstand beste und eindrucksvollste Tag der Tage vor dem Begräbnis.
Dieser Tag ist ein Rest vom alten Brauch der Totenwache. Und ich vermute, es gibt ihn nur mehr am Land und auch am Land längst nicht mehr überall und auch dort, wo es ihn noch gibt, gibt es viele, [...]
Keine Infusionen mehr, keine Blutabnahme, nur mehr ein bisschen Flüssigkeit subkutan und ein bisschen Morphium.
Die brüchigen Venen haben nein gesagt, der ganze Körper schreit nein, lasst mich endlich in Ruhe, ich will eure Hilfe nicht mehr, eure Truppen, die ihr mir zur Verstärkung schickt gegen die vielen Feinde, die mich angreifen! Schaut mich doch [...]
= ein Wortbild, das zwangsläufig auftaucht, wenn ich die Flüchtlingspolitik der EU und die ersten Fußstapfen von Donald Trump in der Weltpolitik sehe; genauso zwangsläufig wie die Gänsehaut auf meinem Rücken …
Ich kam in meine Wohnung und da waren viele Menschen. Ich kannte keinen von ihnen. Sie waren offenbar eingedrungen, während ich nicht da war. Ich wollte wieder gehen und die Polizei verständigen, aber aus irgendeinem Grund blieb ich und verständigte niemand. Ich ging durch die Wohnung, durch die Menschen, die Wohnung wurde immer größer, von jedem Raum [...]
Ungeheuer schön, dieses Glitzern und Glosen in der heißen Asche, wenn es rundherum finster wird/ist.
Der Schwedische Kaminofen in meinem Wohnzimmer trägt die Bezeichnung bzw. den Namen Cerberus. Er fiel mir zu, als mein Ex zum ersten Mal über sein Schuldengebirge stolperte und das Haus verkaufen musste, in dem dieser schöne, schwarze Koloss stand. Er verwandelt die wenigen Quadratmeter, die [...]
Stillstehen und schauen, hören, spüren, an/begreifen, was da und für mich zu tun, zu lassen ist, versuchen aus dem Wust meiner Gedanken, Vorstellungen, Meinungen, Gewohnheiten (ich sage dazu: das Haus, in dem ich mich eingerichtet habe) herauszutreten (die Erfahrungen der letzten Wochen haben mir gezeigt, dass ich Mühe habe, das eine oder andere Fenster zu [...]
Die Trekkingschuhe sind geputzt und eingewachst. Das Netbook ist gerammelt voll mit Fotos (abgespeckte 1462 warten darauf, dass ich etwas mit/aus ihnen mache), der Fotoapparat zerkratzt, wo etwas abblättern kann, blättert es (er hat immerhin vier Wochen fast jeden Tag von in der Früh bis am Abend in meinem Hosensack bzw. in meinen Händen verbracht), wäre er ein Buch, [...]
Sein Name: Krimmler Aachental
Vor mir das
und das,
hinter mir das
und das,
die Krimmler Aache ein durchsichtiges, glitzerndes Wasser,
stellenweise sogar mit weißem Sandstrand.
Zwei Gehstunden von hier entfernt sieht sie dann so aus
und so,
bevor sie in die Tiefe donnert
wie ein Brautschleier
und die Linsen der Fotoapparate
mit ihrem Dampf füllt.
Ihr Name: Krimmler Wasserfälle
die Flügel am Rucksack und an den Schuhen montiert,
ich trotzdem immer wieder stehen bleiben, mich nach allen Seiten drehen und schauen muss,
gar nicht anders kann als staunen,
weil es, alles, jedes noch so kleine Futzelchen
150%ig herrlich ist,
ist es federleicht in der Gegenwart zu leben, bleibt mir gar nichts anderes übrig als im Hier und Jetzt zu [...]
der frische Zwetschkenkuchen duftet höllisch,
die eingetrocknete Kuhscheiße könnte man als moderne Kunst verkaufen,
die Preiselbeeren mit Kürbis
verkochen
vor meinen Augen
zu einem Gedicht.
Die Blumen am Fenster vor meinem Schlafzimmer.
Eine andere Welt als die, die ich gewohnt bin. Trotzdem alles unter (m)einem Dach.
Ich kann jetzt sagen, das ist Kitsch, eine nette Auszeit. In zwei Wochen schaut die Sache wieder ganz anders [...]
Wie wär’s damit?
Hänge nicht der Vergangenheit nach,
verliere dich nicht in der Zukunft.
Das Leben ist hier und jetzt.
Buddha
Zu einfach? Schon einmal probiert? Die Geborgenheit des Augenblicks.
2006 - 9.10.
2007 - 6.10.
2008 - 23.9.
2009 - 25.9.
2010 - 21.8.
Was das ist? In Google “Welterschöpfungstag” eingeben und lesen, lesen, lesen.
Kann die Welt in Konkurs gehen?
Fünf vor neun. Die Reisetasche fix fertig am Bett, der Rucksack.
09:00 Uhr Kapelle. Fast leer. Ein Gefühl wie in den Straßen Wiens am Sonntag. Kein Fabian, kein Lucian, keine Stefanie, keiner der sonstigen Concordia-Mitarbeiter bis auf den immer und ewig andächtigen PC-Mann, kein Volontär. Emma, die junge Frau aus Deutschland, eine Hand voll „Kinder“ und [...]
Morgensport heute fein, überraschend kurz. 07:00 Uhr bis 07:15 Uhr auf der Dachterrasse ein paar Runden laufen, dann Dehnungsübungen. Warum so kurz, erfahre ich, als ich nach einer ausgiebigen (weil ja so viel Zeit ist) Dusche um 07:45 Uhr vor der leeren Kapelle stehe. Ulrike, die in der Küche das Frühstück vorbereitet, klärt mich auf. [...]
06:45 Uhr. Wie gestern. Noch niemand da. Nur der winzige schwarze Hund kommt angerannt, als ich vors Haus trete. Er ist ganz jung, zugelaufen, wird hier gefüttert, irgendwann wird man ihn auch impfen lassen, ins Haus darf er nicht. Er ist ganz lieb, aber er hat fürchterlich scharfe Zähne. Und zack: Blut rinnt. Gleich zweimal. [...]
Rucksack packen mit der Küchenwaage. Jedes noch so kleine Ding wird in/auf die weiße Plastikschale gelegt. Und unter die Lupe genommen wie der zukünftige Schwiegersohn vom strengen Herrn Papa. Brauche ich es wirklich? Gibt es etwas Leichteres, das die gleiche Aufgabe erfüllt oder etwas Gleichschweres, das zusätzlich noch eine andere Aufgabe übernehmen kann? Oder ist es [...]
Doris & Wolf. Die Seenomaden. Welcher Segler im Umkreis von Wien kennt diese(n) Namen nicht? Seit 1989 sind die beiden miteinander unterwegs. Sie schreibt, er fotografiert. Die erste Reise acht Jahre. Vier Jahre Segelpause. Seit 2001 sind sie wieder unterwegs. Heuer im Herbst machen sie wieder einen Boxenstop in Österreich. Vorträge, Multimediashows, vielleicht schreibt Doris ein Buch. [...]
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in Notschlafstellen mitarbeiten, Erfahrungen, Gedanken, Fragen in dieses Blog werfen wie gewürfeltes Gemüse in einen 10 Liter-Topf (so groß sind die Töpfe für die Eintöpfe dort), dem Wort obdachlos nachgehen, aus den Notschlafstellen hinaus, das Etikett „wohnungslose Menschen“ herunterkratzen von diesem Begriff, der so riesig wie die Straße lang ist und so viele Gesichter hat wie sie, das eine oder andere entdecken, in dieses Blog werfen wie Gemüsewürfel, auf der Straße gibt es keine Topf- und keine Buchdeckel, sie ist endlos wie der Himmel, also stirbt auch die Hoffnung nie
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