Über dieses Blog

 

Gesichter der Straße - ein Weg in den Tag hinein - ein Logbuch.

 

Die Straße ist endlos und das einzige Dach über ihrem Kopf ist der Himmel. Sie hat auch keinen Anfang. Man kann sie nur betreten und ihr ein Stück folgen. Und das tut dieses Weblogbuch (kurz: Blog). Es setzt im Feber 2009 ein und setzt an beim Begriff Obdachlosigkeit. Dieser Begriff ist so riesig wie die Straße lang ist und hat so viele Gesichter wie sie, aber im Feber 2009 ist er noch ganz klein, naheliegend und vertraut hässlich, ausgrenzbar auf Parkbänke, unter Brücken, in Notschlafstellen, er lässt sich noch hineinstopfen in Plastiksäcke, zudecken mit Worten wie „wohnungslose Menschen“ und hinausstellen vor die Tür mit der Aufschrift „Zuhause“. Die zwei (Obdachlosigkeit und Zuhause) lassen sich noch auseinanderklauben, sie schließen einander sogar noch aus. Aber nach dem Winter kommt der Frühling. Dann der Sommer. Irgendwann geht jede Tür auf. Und dann? Einen Fuß vor den andern setzen und den andern vor den einen … Ich bin zuversichtlich, die zwei schaffen das und nehmen mich ein Stück mit. Wer will, kann mich begleiten.

 

Wer bin ich?   Weiblich, über Fünfzig. Ich versuche, nicht am Leben vorbei zu leben und dabei schreibe ich unter dem Namen Hannah Seth. (Mein gutbürgerlicher Name ist Dr. Martha Laufer.) Mehr zu mir unter: www.freygeist.at 

Was ist ein Blog?   U.a. etwas wie ein Schreib-, Mal-, Notizblock, nur nicht aus Papier und die Seitenzahl ist nicht begrenzt. Und wo bei einem (Papier)Block der Anfang ist (sprich: die erste, oberste Seite für den zeitlich ersten Eintrag), ist bei einem Blog das Ende (sprich: der zeitlich jeweils letzte Eintrag steht immer auf der ersten, sprich: obersten Seite). Da aber die Seitenzahl eines Blogs nicht begrenzt ist, gibt es keine letzte Seite, nur einen jeweils letzten Eintrag, der als zeitlich jüngster als allererster aufscheint, bis ein noch jüngerer ihn auf diesem Stockerlplatz ablöst und er auf den darunterliegenden wandert. Das heißt, ein Blog würde sich als (Schreib)Block für eine unendliche Geschichte eignen, ein unendliches Tagebuch, für unendlich viel eignet sich ein Blog, auch für Dialoge, Diskussionen. Die ganze Welt könnte sich auf einem Blog treffen. Laut Wikipedia „eine Wortkreuzung aus World Wide Web und Log für Logbuch“.

 

„Ein Blog oder auch Weblog, engl., Wortkreuzung aus World Wide Web und Log für Logbuch, ist ein auf einer Website geführtes und damit – meist öffentlich – einsehbares Tagebuch oder Journal. Häufig ist ein Blog „endlos“, d.h. eine lange, abwärts chronologisch sortierte Liste von Einträgen, die in bestimmten Abständen umbrochen wird. … Das Blog bildet ein für Autor und Leser einfach zu handhabendes Medium zur Darstellung von Aspekten des eigenen Lebens und von Meinungen zu spezifischen Themen. Meist sind aber auch Kommentare oder Diskussionen der Leser zu einem Artikel zulässig. Damit kann das Medium sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrungen als auch der Kommunikation dienen. Insofern ähnelt es einem Internetforum, je nach Inhalt aber auch einer Internet-Zeitung.“ (aus Wikipedia, abgerufen am 19.6.09)

 

Hinweis zum Lesen:   Wer den Text von Anfang an lesen will, wie ein Buch von vorne nach hinten, muss ihn von unten nach oben lesen, sprich: er fängt beim zeitlich ersten Eintrag an und klickt sich zum nächsten und zum nächsten … Und wer wissen will, wie es weitergeht, wer also auch künftige Einträge lesen will, klickt auf den orangefarbenen Button “Posts” rechts oben. So kann er den Feed abonnieren und wird von jedem neuen Eintrag benachrichtigt. Oder er schaut einfach wieder einmal vorbei. Wer nur einzelne Einträge lesen will, kann sich nach Kategorien und/oder Tags orientieren. Es ist allerdings nicht jeder Eintrag so formuliert, dass er wie ein Gedicht oder wie ein Zeitungsartikel für sich allein stehen kann. Das ist mir wichtig zu sagen. Dieses Blog ist keine Loseblattsammlung. 

 

Meine Empfehlung: Lesen Sie das Blog als BUCH, auch wenn es ein bisschen Mühe macht sich bis zum zeitlich ersten Eintrag zurückzuklicken (es müsste bei Blogs zwei Home-Buttons geben: jeweils einen für jedes Ende bzw. jeden Anfang). Und wenn Sie mögen: Schreiben Sie mit.

 

(((ACHTUNG: Seit 30. August 09 sind sämtliche Artikel für Kommentare gesperrt. Der Grund: Spams bzw. ein Server-Problem - siehe Artikel vom 30.08.09. Ich hoffe, das Problem ist vorübergehend.)))

 

Warum diese Form des Schreibens?   Weil sie zum Thema passt und zu mir. Sie ist die niederschwelligste und unmittelbarste Form des Schreibens, die ich kenne. Kein Verlag, kein Buchdeckel, kein Kaufpreis. Für „jedermensch“ jederzeit zugänglich. Erleben, Schreiben, Lesen. Von der Hand in den Mund. Die einzige Schwelle: der Schritt ins Web. Diese Schwelle ist heftig, ich weiß (zumindest für mich als “Über-Fünfzigerin”). Am offenen Meer ist der Boden unter den Füßen weit weg. Und es ist gut möglich, dass dieses Blog im Web verschwindet wie ein Sandkorn in der Wüste. Trotzdem ist es da und wird mit jedem Eintrag und jedem Kommentar größer. Und es wächst nicht nur, es ist nicht nur etwas wie ein Buch (ich sage „Literatur Leben“ dazu) es ist eine Seite von einem viel größeren Buch, einem riesengroßen Buch, weil es verbunden ist mit vielen anderen Seiten und den Leser mit ihnen verbindet und er von dort aus weiter kann und weiter, wenn er will. Ohne Ende. Und es ist nicht nur Buch. Es ist auch Kommunikation bzw. kann auch Kommunikation sein. Die Grenze Autor/Leser ist offen. Jeder, der einen Eintrag kommentiert, schreibt an dem Blog mit, tritt in ein Gespräch ein, an dem sich viele beteiligen können. Alle können mittun, schreiben, reden, diskutieren, keiner muss. Das Blog kann alles sein: ein Dialog, ein Diskussionsforum, ein Buch. Alles gleichzeitig. Für jeden das, was er will, wozu er bereit ist. Und noch eine Grenze ist offen: die Grenze Buch/Buch. Beispiel Link. Wenn sich eine Web-Seite ändert, die (mittels Link) auf dieser Web-Seite geöffnet werden kann, ändert sich damit auch diese Seite und wenn jemand einen Link von seiner Seite auf meine Seite setzt, schreibe ich und jeder, der einen meiner Einträge kommentiert, nicht nur auf (m)einer Web-Seite. Ein sehr einfaches Bild, ich weiß, hirnrissig einfach und wieder nur ein Punkt, wie das World Wide Web, kurz Web oder WWW, wörtlich “weltweites Gewebe”, trotzdem nur eines der vielen Netzwerke im Internet. Übrigens: Das WWW ist als Projekt am CERN entstanden. Näheres unter www.cern.de, wo es u.a. heißt: “… a website is like a telephone; if there´s just one it´s not much use.”

Trotzdem ist es das Telefon, das Telefonie möglich macht, die Seite, die zusammen mit anderen Seiten ein Buch ergibt, hervorbringt ist besser, das Buch ist mehr als die Seiten, aus denen es besteht, etwas anderes, eigenes. Trotzdem gehört jede Seite dazu. Ist wichtig. Individualität ist wichtig. Gestalt, Form, Farbe, Energie, Unsicherheit. Der Unterschied. Ohne Gegen-Sätze kein Dialog, keine Spannung, kein Buch.

 Viel Freude beim Lesen, Schreiben …