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ist ein guter Tag. Der mit Abstand beste und eindrucksvollste Tag der Tage vor dem Begräbnis.
Dieser Tag ist ein Rest vom alten Brauch der Totenwache. Und ich vermute, es gibt ihn nur mehr am Land und auch am Land längst nicht mehr überall und auch dort, wo es ihn noch gibt, gibt es viele, [...]
ist über weite Strecken eine Josef-Hader-Kabarett-taugliche Zeit. Er könnte Stadthallen mit diesem Thema füllen. Die Zuschauer würden noch Tage später Bauchweh vom Lachen haben. Er müsste nichts aufpolieren. Nur die splitternackten Fakten erzählen. Mit seiner Stimme. Dazu sein Gesicht wäre ein Traum.
Wir waren glücklicherweise wenigstens zu zweit bei diesem Run durch den Dschungel der [...]
Am nächsten Morgen in der Früh geht es gleich weiter mit den überreizten Nerven. Es ist saukalt im ganzen Haus. Mein lieber Bruder ist Frischluftfanatiker, daher sind so gut wie alle Fenster und die Türen zum Balkon offen. Draußen hat es 8 Grad, sagt mir ein Blick auf das Außenthermometer … wir befinden uns in [...]
Nachdem sie am Nachmittag gestorben war und ich den Familienrummel und das Kindergeschrei beim Abendessen irgendwie überlebt hatte, flüchtete ich in die Stille eines Spaziergangs (im Schneckentempo) an der Salzach, danach ins Geschirrabwaschen und Putzen der Küche und dann zu den Schnapsflaschen. Ich griff mir den Marillenschnaps, füllte das (Schnaps)Glas bis zum Rand, stellte die [...]
in der gewöhnlichen Welt ist hart.
An einem Sterbebett igelt man sich anfangs meistens ein, aus Angst vor dem Sensenmann, der hier seine Arbeit tut, werden 150% der verfügbaren Abwehrraketen und Nuklearsprengköpfe ausgefahren, um das Furchtbare, das da geschieht, von sich fernzuhalten, nur ja nichts an sich heranzulassen, auch die eigenen Gefühle und Abgründe nicht. [...]
Dass ich bei ihr sein durfte, als es anfing zu Ende zu gehen. Dass ich mit ihr sein durfte, als das Atmen noch schwieriger wurde, als es vorher schon war. Dass ich sie aufrichten durfte, ihr mit zittrigen Fingern über das schweißnasse, fiebrige Gesicht streichen durfte, während sie kämpfte. Dass ich mich ungeschickt und hilflos [...]
Keine Infusionen mehr, keine Blutabnahme, nur mehr ein bisschen Flüssigkeit subkutan und ein bisschen Morphium.
Die brüchigen Venen haben nein gesagt, der ganze Körper schreit nein, lasst mich endlich in Ruhe, ich will eure Hilfe nicht mehr, eure Truppen, die ihr mir zur Verstärkung schickt gegen die vielen Feinde, die mich angreifen! Schaut mich doch [...]
ist es das: Wir sollten viel aufmerksamer miteinander umgehen. Die Zeit nützen, die wir miteinander haben.
Die Nacht war ruhig.
Sauerstoffschläuche in der Nase, Infusionen und Blutergüsse so groß wie Handteller.
Hätte ich nicht gewusst, dass das meine Mutter ist, ich hätte sie möglicherweise gar nicht erkannt.
Aber sonst ist alles ok … Der Körper atmet noch.
Das Lächeln werde ich nicht mehr sehen. Aber. Ich habe es gesehen. Einmal, zweimal, vielleicht dreimal. Ich werde es nicht vergessen.
Heute [...]
von ihrer so selbstbestimmten Art. Sie wurde ganz still, hörte wohl zu, sagte aber selbst nur mehr ganz wenig. Einmal sagte sie: „Jetzt ist eine komische Zeit. Jetzt habe ich nur mehr das Sterben vor mir.“
Als ich sie Mitte Mai nach einem Monat Abwesenheit wiedersah, waren abgesehen von ihrem rapiden körperlichen Verfall zwei Dinge [...]
Gestern dachte ich noch, Mitte nächster Woche fahre ich wieder zu meiner Mutter und löse meinen Bruder bei ihrer Betreuung ab. Ich dachte, ich werde mit ihr am Balkon sitzen und wenn sie will, mit ihr Halma spielen, ich werde ihr die Beine massieren, vielleicht vorlesen, ich werde sie in den Arm nehmen, wenn sie [...]
Was werde ich schreiben? Und warum? Und für wen?
Völlig unnötig die Aufregung … Steht alles im Fettgedruckten auf der rechten Seite: Gewürfeltes Gemüse in einen 10-Liter Topf werde ich werfen und umrühren und köcheln lassen, und jeder, der auf der Straße unterwegs ist und etwas von dem Eintopf haben will, kann sich nehmen. Das war [...]
Mitte April 22 bekam ich ein Mail mit folgendem Inhalt: „Ich interessiere mich für die Domain freygeist.at. [ … ] Da die Homepage, auf welche die Domain verweist, den Eindruck macht das diese nicht mehr aktiv gepflegt wird, wollte ich höflichst anfragen, ob die Möglichkeit besteht diese Domain zu übernehmen?“
Es fühlte sich an, als [...]
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in Notschlafstellen mitarbeiten, Erfahrungen, Gedanken, Fragen in dieses Blog werfen wie gewürfeltes Gemüse in einen 10 Liter-Topf (so groß sind die Töpfe für die Eintöpfe dort), dem Wort obdachlos nachgehen, aus den Notschlafstellen hinaus, das Etikett „wohnungslose Menschen“ herunterkratzen von diesem Begriff, der so riesig wie die Straße lang ist und so viele Gesichter hat wie sie, das eine oder andere entdecken, in dieses Blog werfen wie Gemüsewürfel, auf der Straße gibt es keine Topf- und keine Buchdeckel, sie ist endlos wie der Himmel, also stirbt auch die Hoffnung nie
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