Besuch einer Freundin

Rundherum wird gefeiert, gesungen, getanzt. Musikgruppen gehen von Haus zu Haus, vor vielen Türen stehen Verwandte, Bekannte oder Kinder und singen, bis die Hausfrau mit etwas Kuchenähnlichem, das aber kein Kuchen ist, und Kerzen herauskommt und die Singenden bewirtet. Ein Lastwagen mit tanzenden jungen Mädchen auf der Ladefläche fährt vorbei. Familien in wunderschönen Trachten. Kleine [...]

12 Stunden im Zug sitzen (6 hin und 6 zurück),

nur um eine halbe Stunde vor dem Notartermin (Verlassenschaftsabhandlung) von meinem heißgeliebten Brüderlein die trockene Information zu bekommen: „Ich muss noch nachdenken. Ich muss in den nächsten Tagen noch mit meinen Kindern reden.“ Als gäbe es kein Telefon, als wären nicht bereits vier Monate mit Nachdenken vergangen, als hätte es die Aussage „Bis zum Notartermin [...]

Aber wie kann ich weitergehen?

Das nächste Stück Weg ist mit so grauenhaften (W)Orten wie Erbschaft, Verlassenschaftsverfahren, Einantwortung (dieses Wort muss man sich auf der Zunge zergehen lassen) verbarrikadiert. Und dieses Stück müssen wir zwei Geschwister gemeinsam gehen.
Aber wie gehen zwei gemeinsam, wenn einer steht wie ein in die Erde gerammter Pflock?
„Nein. Ich brauche noch Zeit. Ich bin [...]

Das Begräbnis

war ein Begräbnis. An dessen Ende ein tiefes Loch in der Erde, darin ein Sarg, darin ein Körper. Erde wird hinuntergeworfen, Blumen, Weihwasser gesprengt. Tränen. Dann verlassen alle den Friedhof. Die Verwandten und geladenen Trauergäste sitzen bei Traumwetter unter weißen Sonnenschirmen und ausladenden Baumkronen in einem Gastgarten und bekommen vor dem ersten Gang des Trauermahls [...]

Der Aufprall danach

in der gewöhnlichen Welt ist hart.
An einem Sterbebett igelt man sich anfangs meistens ein, aus Angst vor dem Sensenmann, der hier seine Arbeit tut, werden 150% der verfügbaren Abwehrraketen und Nuklearsprengköpfe ausgefahren, um das Furchtbare, das da geschieht, von sich fernzuhalten, nur ja nichts an sich heranzulassen, auch die eigenen Gefühle und Abgründe nicht. [...]

Seit gestern rumort es in mir.

Was werde ich schreiben? Und warum? Und für wen?
Völlig unnötig die Aufregung … Steht alles im Fettgedruckten auf der rechten Seite: Gewürfeltes Gemüse in einen 10-Liter Topf werde ich werfen und umrühren und köcheln lassen, und jeder, der auf der Straße unterwegs ist und etwas von dem Eintopf haben will, kann sich nehmen. Das war [...]

Gehört Schweigen auch dazu?

Zum Schreiben ?
Wie die Leere des Papiers zwischen den Pinselstrichen?
Wie die Müdigkeit nach einem Nachtdienst in der Notschlafstelle und der anschließenden Vorbereitung eines jungen Ehepaares (sooooooo lieb) aus Afghanistan auf die Verhandlung nächste Woche vor dem Bundesverwaltungsgericht?
Unbedingt.

Es wäre so einfach, könnte ich mich für eine Seite entscheiden

Dann könnte ich zufrieden in mir ruhend sagen: Ja. Ich bin Flüchtlingshelferin. Ich bin eine von den Guten, die darauf schauen, dass der Rechtsstaat ein Rechtsstaat ist und bleibt, dass die Menschenrechte geachtet werden, dass die Flüchtlinge ein faires Verfahren und den ihnen zustehenden Status bekommen und beschützt werden vor der Inkompetenz der Sachbearbeiter des [...]

Ping Pong

In mir hausen zwei. An einem Tag hat die eine die Oberhand, am nächsten die andere, an manchen Tagen wechselt es von Stunde zu Stunde, wie ein Ping Pong Bällchen geht es hin und her.
Ich kann nicht gleichzeitig in dem “kleinen” Leben (ohne erkennbaren Nutzen) zufrieden sein und das “große” (wenn schon nicht Berge versetzende, so doch [...]

Die Ernte eines ganzen Jahres verschenken.

Wie klingt das? Utopisch? Hinterwäldlerisch? Nach einem einsamen, großzügigen Akt?
Vor ein paar Tagen war ich in einem Diavortrag der Seenomaden (siehe Artikel Zwei Weltenwanderer aus Wien). Sie waren vier Jahre in der Südsee unterwegs und zeigten vor allem Bilder von den sog. Hinterhöfen (soll heißen: von den Inselgruppen abseits des Mainstreams). Sie erzählten von der dort üblichen Schenk-Kultur. Auf [...]

Richtigstellung: kein Wunder

Wenn Menschen, die das Glück haben in einem der wohlhabendsten Länder der Welt geboren zu sein, arbeiten zu können oder nicht einmal zu müssen, weil andere das für sie erledigen oder ein Geldpolster, ein Stück von diesem Glück in Form von persönlichem Einsatz oder Geld an Menschen abgeben, die dieses Glück entweder nicht haben oder nicht nutzen können (was nützt mir ein [...]

eisWein

Wir behandeln den Tod wie einen Fremden.
In  dieser Beziehung stehen wir fast alle am äußersten rechten Rand.
Gäbe es eine Gaskammer …
Unvorstellbar, wäre es uns erlaubt
in unserer Dummheit zu verharren,
würde er uns bei unseren Sandkastenspielen nicht stören.
Die Welt wäre eine Wüste.
 

Der dritte (erste Dienst)Abend. Oder: Babylonische Verwirrung.

Halb sechs (17:30 Uhr). Vor der Haustür schon eine Gruppe Gäste. Also kein Gespräch mit Sebastian vorher, ob es vielleicht irgendetwas gibt, das ich wissen sollte, kein Durchsehen der Listen der letzten Tage, bei der Tür hinein, die Rezeption aufsperren, Anorak ausziehen und mit Kopfsprung in den Check-in.
Plusminus 90 Menschen kommen, stürmen, hatschen, humpeln, schleichen, [...]

Kann man das?

Gleichzeitig in zwei Positionen verharren? Am Berg und im Tal sein? Blatt, das vom Baum fällt, sein und Bewunderer der Farbenpracht im Herbst?
Wenn nicht: Wie soll das gehen mit der Geborgenheit des Augenblicks, wenn man nicht in einem Landhaus in Italien sitzt oder an der Grenze zur Weisheit?
(Ich denke gerade an den Fernsehbeitrag von gestern “Tod [...]

Viel Lärm um nichts?

2010  ist das Europäische Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung.
Es soll “europaweit im Feld der Armutsbekämpfung sensibilisieren, informieren und aktivieren”, erklärt Sozialmininster Rudolf Hundstorfer. Details unter www.bmask.gv.at und www.2010gegenarmut.at.
Morgen (sprich: fast zwei Monate nach seinem Beginn) ist der offizielle Start der österreichischen Aktivitäten in Salzburg. Eröffnung durch Bundespräsident Dr. Heinz Fischer.  
Warum so spät? Warum [...]

Keine Spielfigur.

Ein Blog ist wie ein Haus. Immer wieder heißt es zusammenräumen, umräumen, herumräumen, sprich: die Einträge hin und wieder durchsehen, die 150%ig überholten mit Nachträgen versehen, neue Kategorien anlegen, wenn neue Einträge in keine der vorhandenen hineinpassen, die vorhandenen ändern, wenn sie sich nicht bewähren, einmal musste ich “unterwegs” sogar den Titel ändern, damit er suchmaschinenfreundlicher ist (Jeschusch Marria …). [...]

Handy?

Nach dem Motto etwas weglassen = etwas dazugewinnen müsste ich es da lassen. Mein Bauch sagt das auch.
Ich nehme es trotzdem mit.
Nachtrag vom 16.11.09: Das “trotzdem” war gut. Sehr gut.

Treffen mit einer (Pilger)Insiderin.

Und die Erkenntnis: Wer zwei Ärzten die gleiche Frage stellt, ist selber schuld …

Sie: Druckstellen nie (!) abkleben - Pilgerführer: Druckstellen sofort (!) und immer (!) abkleben
Sie: Blasen aufstechen (und Betaisadonnasalbe drauf) - Arzt: Blasen nie (!) und Pilgerführer: Blasen eher nicht aufstechen

Etwas Gemeinsames aber auch:

Socken nicht waschen

Ein unendlich mitleidiger Blick, als ich sage, ich [...]

Pilger

Das Wort stammt vom lateinischen Wort peregrinus ab und peregrinus bedeutet FREMDLING bzw. von peregrinari - IN DER FREMDE SEIN. (http://de.wikipedia.org/wiki/Pilger)
Ein Fremdling bzw.in der Fremde sein = irgendwo sein, wo man nicht zuhause ist.
Und was ist Zuhause? Ein Haus, das (zu) mir gehört und deshalb (zu) keinem andern? Nein. Bitte nicht. Nicht H.C. Strache gleich in der [...]

Ich bräuchte nur mehr den Button BUCHEN drücken,

wenn ich eine Kreditkarte hätte. Bei mir hat diesen Button offenbar schon etwas/jemand gedrückt. Alles läuft wie bei einer Maschine.
Von vorne:
Dienstag, 28.7.09: 20:15 Uhr sat1 Film BRÜDER, Teil III, Steinhauer und Co am Jakobsweg, der Film schwach, mit Abstand der schwächste Teil der drei Teile (die beiden anderen finde ich super).
Mittwoch, 29.7.09: Ein Blick ins [...]