Und ich dachte schon, heute wird’s ernst.

Heute stehe ich da mit meinen nicht vorhandenen Kochkünsten und 5 Liter Kartoffelgulasch von gestern für 40 Leute (dachte ich, während ich von der U-Bahn-Station Richtung Notschlafstelle marschierte), weil die zweite Ehrenamtliche, die sich für den Küchendienst eingetragen hat, erst um 18:30 Uhr kommt und um 19 Uhr das Essen auf dem Tisch stehen soll. Das heißt (dachte ich weiter), ich habe jetzt zwei Stunden Zeit (es war 17 Uhr) für:

  • 1) eine Bestandsaufnahme - was ist außer den 5 Liter Kartoffelgulasch an Ess- bzw. Kochbarem im Keller, Tiefkühler, Eisschrank,
  • 2) notfalls einkaufen gehen,
  • 3) ein paar Kilo Zutaten schneiden,
  • 4) damit einen 10 Liter Topf oder 3 Backbleche oder von jedem etwas, füllen und zwar mit etwas füllen, das
  • a) 25-30 Leute satt macht,
  • b) möglichst nicht viel kostet,
  • c) nicht ewig kochen, dünsten oder braten muss und
  • efgh) gut schmeckt.

Ich habe mich schon meinen Zauberstab auspacken oder 200 Brote streichen sehen und den Code für die Eingangstür hatte ich nach der Osterpause auch vergessen und das Diensthandy lag in der leeren Notschlafstelle und erzählte mir etwas am Tonband und …

“Heute geht’s dir gut! Heute brauchst du gar nichts kochen!”
Albrecht stand hinter mir mit einer riesigen, blauen Ikeatasche. Lachte.
“Meeresfrüchteauflauf! Hat uns eine Haushaltsschule geschenkt!”

Ein Meter Meeresfrüchteauflauf, ein halber Meter Gemüseauflauf, eine Kasserolle mit einer superguten Sauce dazu, jede Menge Nudeln waren noch im Kühlschrank, das Kartoffelgulasch. Wir setzten uns hin und tranken Kaffee. Länger als anderthalb Stunden konnte das vorsichtigste Aufwärmen nicht dauern.

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