Ich brauche nicht einmal mehr an sie zu denken,

juckt es mich überall. Vielleicht, weil ich nicht aufhören kann an sie zu denken.

Hast dich in den letzten Tagen, Wochen ein bisschen zu weit hinausgelehnt, Mädel. Wieso musst du dich auch auf alles so einlassen, was du tust.Wieso musst du immer alles durchleuchten, bis in den letzten Winkel ausleuchten, dir alles anschauen, jeden Dreck, dir ihre ganze Hässlichkeit mit dem Schöpflöffel geben, wenn du nicht fertig wirst damit? Wieso willst du nicht begreifen, dass sie sich lieber auffressen lassen von ihren hunderttausend Viechern als sich helfen zu lassen? Wieso kannst du nicht annehmen, dass sie nichts mehr sehen außer ihre Schnapsflasche und mit der Welt nichts mehr zu tun haben wollen, sie aber gleichzeitig herausfordern, ihr mit dem nackten, superdreckigen Arsch ins Gesicht springen, von ihr fordern und selbst nichts geben außer Gestank und Flöhe, ihre Umgebung reizen bis zur Weißglut und nicht einmal mehr mitkriegen, wie sie stinken und spucken und kilometerweit unter jeder Kritik sind, dass sie draußen stehen vor der Tür und hereinkläffen wie Hunde auf den Mann, der diese Tür bewacht, aber nicht, weil er so böse ist, sondern weil sie so agressiv sind, weil sie alle und jeden beschimpfen, wenn man sie hereinlässt, und nur aufhören damit, wenn ihre Lippen die Schnapsflasche finden und sich an ihr festsaugen, an ihr nuckeln wie an der Mutterbrust?Wieso schaffst du es nicht bis hin zu diesem heroisch selbstlosen Satz, der durch die niederschwelligsten Notschlafstellen geistert und Scharen von Ehrenamtlichen anzieht und beflügelt: “Sie sind, wie sie sind und wir nehmen sie, wie sie sind”? Wieso willst du ihre Flöhe nicht?

Und wieso schehrst du sie alle über einen Kamm? Schön hilflos.

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