Lass es gut sein.

Mit dem Thema Flüchtlingsberatung habe ich abgeschlossen. Glaube ich. Der Film “Die verrückte Welt der Ute Bock” hat mich geheilt. Nicht, weil er nicht gut wäre. Ganz im Gegenteil. 

Bei diesem Job muss man so viel wissen und zwar aus dem ff, auch aus der Praxis. Da ist keine Zeit um lang nachzudenken und nachzulesen. Mein Hirn schafft das nicht mehr. Und beim NAG (=Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz) und beim AusländerbeschäftigungsG macht es dicht, weigert sich, vernagelt jede offene Ritze. Und die Praxis fehlt mir völlig. Und meine Art, alles von oben (EU-Recht) nach unten (innerstaatliches Recht) abzuleiten bzw. von unten nach oben zu hinterfragen und auf den Vorrang des Gemeinschaftsrechtes zu pochen (dieser Vorrang würde die Behörden der Mitgliedsstaaten verpflichten bzw. verpflichtet sie laut EuGH, nationale Normen, die dem Gemeinschaftsrecht widersprechen, nicht länger anzuwenden), würde den Leuten auch nicht wirklich unmittelbar helfen. Die brauchen praktische Hirne und Hände und Herzen, die sich im Behördensumpf gut auskennen und jedes Schlupfloch kennen und blitzartig nutzen können. Bevor ich so weit wäre, müsste ich mich Monate lang an eine/n Erfahrene/n dranhängen. Ich bin jetzt 57. Ich will das nicht mehr. Es gibt so viele NGO’s, die sollen die Leute beraten, vertreten, die kennen sich aus und kriegen dafür bezahlt. Ich würde mich nur lächerlich machen und die armen Flüchtlinge irgendwann anfangen zu hassen.

Wie nennt man das? Der Realität ins Auge schauen. Müde bin ich.

Lass es gut sein jetzt mit Schreiben. Du schreibst ohnehin nur Holler.

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