Es stimmt nicht.

Dass ich nicht mehr daran denke, dass alle 6 Sekunden ein Kind an Hunger stirbt und dass das 10 Kinder in der Minute sind, 600 Kinder in der Stunde, 14.400 pro Tag, 432.000 pro Monat (mit 30 Tagen) und 5.184.000 pro Jahr. (Eintrag 6 sec)

Wie das ist? Wie ein Schmerz, gegen den man keine Tablette nimmt. Der einen nicht in Ruhe lässt, bis man einen Zustand erreicht hat, in dem er nachlässt. Eine Tür, die man nicht zumacht. Durch die etwas hinausgeht, aber auch etwas hereinkommt. Seit heute sitzen “zwei Kinder” mit mir am Tisch. Eines aus einem Waisenhaus in der Ukraine und ein Baby aus dem Kongo. Heute wird zum ersten Mal abgebucht. Einziehungsauftrag.

Ich dachte bisher, so etwas kann ich nicht machen, dazu ist mein Einkommen viel zu klein, Geld spenden sollen die Menschen, die sonst nichts beizutragen versuchen, dass ”die Luft auf der Welt” besser wird. Aber dann war am 16. oder 17. November die Mitteilung im Fernsehen von den 6 Sekunden. Und am 21. war ich frischen Thunfisch kaufen. Ab heute kaufe ich keinen frischen Thunfisch mehr. Und ich bin zuversichtlich, dass  frischer Thunfisch nicht das Einzige ist, das ich weglassen kann ohne am Abend hungrig ins Bett zu gehen.

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