So. Rucksack gepackt.

Trekkingschuhe, Walkingschuhe, Regenjacke, zwei Wanderhosen, Fliespullover, Baumwolljacke, dicke Unterwäsche, dünne Unterwäsche, Funktions-T-Shirts, Baumwoll-T-Shirts, Wandersocken, andere Socken, Walkingstöcke, Fotoapparat, Netbook, zwei Bücher, ein dünnes, kleines (Wu Wei), ein dickes, großes (Yoga).

Ein paar Wochen Pinzgau. Berge. Gehen. Schwitzen. Ein bisschen Yoga vielleicht. Die Geborgenheit des Augenblicks erkunden. Vielleicht wird dabei mein Hirn, mein Herz, irgendetwas klarer. 

Gestern habe ich eine Dokumentation über Roma-Frauen am Straßenstrich in der Schweiz gesehen und mir gedacht: Wozu muss ich nach Namibia? Ist das Elend anders, attraktiver, interessanter, wenn es weit weg ist? In einem Land, das ich noch nicht kenne, auf das ich neugierig bin? Man nicht Prostitution sondern sexwork sagt?

Heute denke ich mir das immer noch und dass ich eine verwöhnte, wehleidige Zicke bin. Wozu muss ich in die Berge? Gehen? Schwitzen? Yoga? Mir über irgendetwas klar werden? Die Geborgenheit des Augenblicks erkunden … Ist das ein Land, das ich noch nicht kenne, auf das ich neugierig bin?

Ich bin mir nicht sicher. Muss ich mich in Grund und Boden für mich schämen? Es gibt so viel zu tun. Hier. Jetzt. Vor der Haustür. In diesem Augenblick, in jedem, der noch kommt. Das ist glasklar. Klarer geht es nicht. 

Trotzdem. Ich fahre jetzt.

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