VinziPort ist da!

Heute wurde in Wien 14, Linzerstraße 169, die Notschlafstelle VinziPort offiziell eröffnet.

“Die erste EU-Bürger Notschlafstelle in Wien” steht in den Unterlagen. Soll heißen: die erste Notschlafstelle in Wien, die ausschließlich für obdachlose Menschen aus anderen EU-Ländern gedacht ist.

Bis zu 100 Betten, Einlass zwischen 18 und 22 Uhr, die Gäste können sich duschen, ihre Wäsche waschen, zum Essen bekommen sie dzt. nur Brote und Tee, es soll aber bald auch ein warmes Abendessen geben. In der Früh ist um 6 Uhr Tagwache, um 7 Uhr müssen alle das Haus verlassen. Am Abend können sie wiederkommen. Es ist (nur) eine Notschlafstelle. Trotzdem wird damit eine riesige Lücke gefüllt. Denn obdachlose EU-Bürger fallen in Österreich zwischen allen Stühlen durch, sie bekommen so gut wie nie Sozialhilfe, sie fallen auch nicht unter die Grundsicherung wie die Asylwerber (solange das Verfahren nicht abgeschlossen ist) und sie finden auch keinen Einlass in Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe, die ja mit Steuergeldern finanziert und geführt werden, weder in Tageszentren noch in Einrichtungen zum Übernachten. Bis jetzt gab es nur zwei privat geführte Notschlafstellen, die diese Menschen nicht weggeschickt haben, wenn noch ein Bett frei war. Jetzt gibt es 100 Betten mehr und diese 100 Betten sind nur für diese Gruppe von Menschen gedacht. Und weil jetzt November ist und der Winter kommt, ist das ganz besonders wichtig und gut und super.

Träger dieser Notschlafstelle ist die Vinzenzgemeinschaft St. Benedikt. Das Haus Linzerstraße 169 ist ein ehemaliges Gasthaus, das von einem privaten Spender gekauft, hergerichtet und der Vinzenzgemeinschaft unentgeltlich zur Führung dieser Notschlafstelle zu Verfügung gestellt wird. Nur die Betriebskosten, das sind laut Pfarrer Wolfgang Pucher allerdings 40.000 Euro pro Jahr, müssen aufgebracht werden.

Es wird in dieser Einrichtung kein Bröserl Steuergeld verbraten. Weder für die Räume noch für die Leute, die dort arbeiten. Denn jeder, der dort mitarbeitet, tut es unentgeltlich. Das heißt, VinziPort wird zu 100% ehrenamtlich geführt. Bis jetzt gibt es 18 Ehrenamtliche. Ich werde die 19e sein. Und: Es werden noch jede Menge Ehrenamtliche gesucht und gebraucht!! Für Abend-, Nachtdienste, für`s Kochen, Bettwäsche ausgeben, Büroarbeiten, aber auch - ganz wichtig - für`s Gäste betreuen, mit den Leuten reden, ihnen zuhören, vielleicht dem einen oder anderen helfen können.

Wer mitarbeiten will: Ansprechpartner ist Herr Peter Lamatsch, der Koordinator der Vinzi-Einrichtungen in Wien, Tel: 0676/87423110, Mail: peter.lamatsch@vinzi.at

Zu Pfarrer Wolfgang Pucher und seinen vielen Vinzi-Einrichtungen siehe www.vinzi.at.

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