Das Kuckucksnest sperrt mit 30. April zu …

Eine der drei auf ehrenamtlicher Basis geführten Notschlafstellen in Wien.

45 Betten. Offen für ‘jedermensch’, so steht es auf der Website (www.kuckucksnest.at) und so stimmt es.

  • Keine Drogen,
  • keine harten Getränke,
  • keine Gewalt.

Andere Zugangsbeschränkungen gibt es nicht. Es gibt nicht einmal eine Pforte am Eingang, eine Glas- oder Kunststoffwand, durch die man die Leute kommen sieht und dann auf den Türöffner drückt oder auch nicht. Nur eine Haustür einen Stock tiefer, die zwischen 18 und 22 Uhr jedem geöffnet wird, der auf den Klingelknopf drückt. Die Eingangstür der Notschlafstelle im ersten Stock steht in dieser Zeit sperrangelweit offen. Dieser Tür gegenüber, an einem Schreibtisch, auf dem ein Laptop steht und meistens ein riesiger Blumenstrauß, sitzt der oder die Ehrenamtliche, der/die an diesem Tag Abend- und Nachtdienst hat und begrüßt jeden, der hereinkommt. So einfach geht es hier zu. Ein Bett und eine Mahlzeit um einen Euro. Gesellschaft und Wärme und die Bereitschaft zum Zuhören und miteinander Reden gibt es umsonst. Und wenn jemand keinen Euro hat, ist er auch willkommen.

Hauptamtliche Mitarbeiter gibt es nicht. Eine Henne, die goldene Eier legt, leider auch nicht und auch keinen bekannten Namen als Lockstoff für Sponsoren. Deshalb ist ab 1. Mai die Tür zu. Dann heißt es aus-, zusammen- und das Feld räumen. Das Nest aus dem Baum entfernen. Das Gebäude soll künftig anderweitig verwendet werden.

Jetzt kommt die warme Jahreszeit. Spätestens in sechs Monaten ist es wieder saukalt und es gibt mit Sicherheit mehr Obdachlose als jetzt.

Wie heißt es bei ‘Licht ins Dunkel’?

Ist da jemand?

45 Obdachlose und nicht ganz so viele Ehrenamtliche würden sich über ein JA sehr freuen …

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