Was, wenn nur die Liebe zählt, mit der man etwas macht?
Hingabe ist ein besseres Wort. Aufgehen in dem, was man tut. Ein Boot bauen, ein Buch schreiben, ein Fenster putzen, ganz egal.
Das ist doch auch das, was als DIE Erfahrung beispielsweise beim Gehen des Jakobsweges geschildert wird: dass man geht und geht und geht, nichts tut außer gehen, nichts bekommt außer Blasen und am Abend eine Matratze oder ein Stockbett, dass alles verschwindet (mit Ausnahme der Blasen, die immer mehr werden), die Sorgen, der Stress, die Begehrlichkeiten, dass man leer wird und geht und geht und geht, Tage, Wochen, bei Regen und Sonnenschein geht und irgendwann einfach nur mehr da ist wie die Luft, die man atmet, verschwindet in ihr und zugleich 150% da und trotzdem nichts mehr ist außer der Weg.
Ist man dann selbstlos geworden?
PS: Der Jakobsweg hat sich ohne mein Zutun hier eingeschlichen. Er ist vorgestern bei mir eingebrochen, er ist über mich hergefallen wie die 5000 Spams ein paar Tage vorher über den einen, kleinen Artikel in meinem Blog, einfach so, ich war völlig unvorbereitet, mein Immunsystem hat ausgelassen, ich wollte mir nur Steinhauer und Co. in BRÜDER, Teil III, anschauen, die Brüder sind weg, der Weg ist da, auf mich übergesprungen wie der Virus der Schweinegrippe, aber ohne Tröpfcheninfektion und jetzt ist er schon fast überall …
Was mache ich jetzt?
Einen Reiseführer kaufen und lesen. Wenn ich dann weiß, was ich alles brauche und vor allem, was das alles kostet, lassen die Beschwerden vielleicht wieder nach.