Eine kleine „Dalküche“ in Kathmandu für Straßenkinder

auf die Beine stellen mit meinem Erbteil. Dieser Gedanke geistert seit zwei Tagen in meinem Gehirn herum und führt sich auf wie ein Eroberer. Noch ein(letztes)mal bewusst etwas ganz Neues beginnen in meinem Leben. Etwas, bei dem nur das Herz gefragt ist.

Habe ich überhaupt so viel Herz?

Könnte ich das noch schaffen mit meinen bald 67 Jahren? Ich, bei der Kochen ganz unten auf der Liste der Talente und Neigungen steht? Wieviel Geld würde ich brauchen, um so etwas auf die Füße zu stellen? Wieviel Geld würde ich brauchen, um dieses Etwas dann am Laufen zu halten? Wie lange würde ich das durchhalten können mit einer Summe Geld, für die man in Wien bestenfalls eine Garconniere kaufen kann? Gibt es in Kathmandu überhaupt Kinder, die auf der Straße leben? (Saublöde Frage. Freilich.) Welche Genehmigungen brauche ich dafür? Einen Aufenthaltstitel in Nepal würde ich auf jeden Fall brauchen. Bin ich noch gesund genug, habe ich noch die Kraft für etwas so völlig Neues, Fremdes, das 100% Einsatz von mir verlangt? Bin ich dazu überhaupt noch bereit? Noch verrückt genug?

BIN ICH BLÖD? Und warum ausgerechnet Kathmandu?

Weil es dort friedlicher ist als in Kabul. Und weil ich Nepal mag. Das Land. Die Menschen. Die Energie dort. Ja. Blöd bin ich. Ohne jeden Zweifel.

Ein aktuelles Buch über Nepal könnte ich mir trotzdem besorgen. Und anfangen zu sparen und meine Bedürfnisse zurückzuschrauben. Das wollte ich ja ohnehin. Entschlacken und mich fit machen für das Neue, das überall in der Luft liegt, das Fremde, das mit Riesenschritten auf uns zukommt.


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