KOPAN Monastery

Das KOPAN Kloster liegt plusminus 3 km von Boudha entfernt auf einem Hügel. Es bietet - abgesehen von einem traumhaften Ausblick, vor allem in den frühen Morgenstunden und am Abend - ein umfangreiches Programm an Kursen und Unterricht für interessierte Besucher aus der ganzen Welt, u.a. im November einen einmonatigen Intensivkurs in tibetischem Buddhismus.

Diesen Intensivkurs habe ich vor 10 Jahren besucht. Buddhismus war in meiner Vorstellung bis dahin eine mir sehr sympatische Religion ohne viele Regeln gewesen, in der der Einzelne seine Einzigartigkeit im Gegensatz zum Christentum einbringen darf. Wieviele Schulen es gibt, wusste ich nicht und auch nicht, dass der tibetische Buddhismus ein bis ins Kleinste durchstrukturierte System von Glaubenssätzen und Praktiken und Himmeln und Höllen und Fegefeuern und vorgegebenen Ritualen ist, in dem der Einzelne nichts mitzureden und mitzudenken sondern sich ganz und gar einzuordnen hat (sogar bei den Meditationen wird einem bis ins Detail vorgesagt, was man sich wann wie vorzustellen hat ….). Dementsprechend enttäuscht war ich dann auch.

Trotzdem fand ich in Kopan, was ich suchte. Nicht in den Kursen, die ich bald nicht mehr besuchte, sondern in der Klosterbibliothek: ein Buch über ZEN-Buddhismus. Und wieder Zuhause fing ich an, ein- bis zweimal im Jahr eine Woche in einem Franziskanerkloster in der Nähe von München zu verbringen. Dort werden in einer traumhaften Umgebung von sehr engagierten Menschen ZEN - Kurse zu leistbaren Preisen angeboten. Fabelhaft! Und die Verpflegung … Fabelhaft! Und wenn ich diszipliniert genug wäre, könnte ich jeden Tag bei mir Zuhause 30 Minuten zazen und das würde mir auf die Dauer sicher sehr gut tun.

Jetzt bin ich seit zwei Wochen in Boudha und besuche das Kloster hin und wieder. Sind nur 40 Minuten zu gehen. Und ich bekomme immer noch Antworten auf meine Fragen und die haben mit dem tibetischen Buddhismus nicht das Geringste zu tun.

Als “Fremder” bzw. Nichtkursteilnehmer darf man nur 20 Minuten hinein. Ich setze mich in dem großen Gebetsraum bzw. der großen Versammlungshalle (Lhakang), in der vor 10 Jahren noch die Kurse stattgefunden haben (jetzt nicht mehr), hinten auf den Boden und bin in der Stille. Manchmal kommen Tränen. Und eine glasklare Antwort auf meine Frage.

Ich mag diese großen Gebetsräume, auch Kirchen. Ich mag die Messen nicht, die Pujas und die Vorträge, aber ich mag diese Räume. SEHR. In diesen Räumen ist etwas, das in anderen Räumen nicht oder nur sehr selten ist. Ich kann es aber meistens nur spüren, wenn die Räume leer sind. Ohne Menschen. Ohne Getue.

DANKE FÜR DEINE ANTWORT

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