Man muss nicht hoch hinaus/hinauf

 
um großartige Einblicke,

Anblicke,

Ausblicke,
 
Überdrüber-,

Traum-

und sonstige Blicke

und Einsichten

zu haben.
Wo das ist? Ein kleines Stück vom Sonnenweg in Neukirchen am Großvenediger.

Kunstwerke

  
auf Schritt

und Tritt.

Wie die Hühnerkeulen

 im Schlaraffenland

 fliegen sie einem um die Ohren.

Nur einmal um die Kurve …

 

 

und die Spucke bleibt mir weg.
Die Worte werden immer weniger.

Der Heilige Geist baumelt im Wirtshaus von der Zimmerdecke,

der frische Zwetschkenkuchen duftet höllisch,

die eingetrocknete Kuhscheiße könnte man als moderne Kunst verkaufen,

die Preiselbeeren mit Kürbis 

verkochen

vor meinen Augen

zu einem Gedicht.

Die Blumen am Fenster vor meinem Schlafzimmer.

Eine andere Welt als die, die ich gewohnt bin. Trotzdem alles unter (m)einem Dach.
 
Ich kann jetzt sagen, das ist Kitsch, eine nette Auszeit. In zwei Wochen schaut die Sache wieder ganz anders [...]

Die Erde ist gnadenlos schön.

 
 
 

 
 
Würden wir es schaffen das alles zu zerstören, uns selbst auszulöschen, den Planet, der uns hervorgebracht hat, in eine strahlende Atom- und sonstige Müllhalde zu verwandeln, wir würden nur das “gnadenlos” größer machen (können). Davon bin ich überzeugt.
 

 

Bergsteigen ist wie Segeln.

Man muss immer hier sein. Im Jetzt sein. Aufmerksam. Es bleibt einem gar nichts anderes übrig als im Augenblick zu leben, wach, Augen, Ohren offen, dem Lauf des Weges zu folgen, möchte man nicht irgendwann im Irgendwo wieder zu sich kommen oder auch nicht.  
Leben ist mit Sicherheit nichts anderes. Nur sind die Wegmarkierungen nicht rot-weiß-rot.
Oder doch?

“O(i)schauhoagl mogst do nit sei.”

 
Was das heißt?
 

 

 

 
 
 
 

 
Wo das ist? “Am Salzburger Fuß des Großvenedigers”. Der Kürsingersteig im Obersulzbachtal. Der neue Anstieg von der ehemaligen “türkischen Zeltstadt” zur Kürsingerhütte.

54 Jahre hat es gedauert

 
bis zu diesem Augenblick.
 

 
Die Wildalm. Nur drei Gehstunden von meinem Elternhaus entfernt. Ich habe es nie der Mühe wert gefunden …
 

 
diesen Weg zu gehen, 
 

 
hierher zu kommen.
 

 
 Ich dachte immer: “Die Wildalm gibt nichts her.”
 

 
 Das Buch Wu Wei hat Recht: Ich muss aufhören (so viel Unsinn) zu denken,
 

 
mir ein Urteil zu bilden über etwas oder jemand, das/den ich nicht kenne.
 

 
Die [...]

Hier hat mich die Erde ausgespuckt.

 
Hervorgebracht ist auch ein Wort. Auf diesem Fleck Erde wurde ich vor 54 Jahren geboren.

 In diesem Ort. 

 In diesen Bergen. 

Kaum vorstellbar: Ich wollte viele Jahre lang mit diesem Fleck nichts zu tun haben, fand ihn hässlich, kalt, tot. Das ist lange her. Trotzdem kaum vorstellbar. Hier werde ich in den nächsten Wochen (versuchen) das Jetzt (zu) erleben.

Im Guglhupfkrater.

Soll heißen: rundherum angezuckerte Berge.

 
  
 
Erkenntnis des ersten Tages: Ich habe ein schönes Leben. Ich könnte ruhig und zufrieden sein, könnte ich mich von den Erwartungen, Urteilen der anderen lösen und von meinen eigenen und von meinem Ehrgeiz, der Vorstellung, ich muss doch etwas bewegen, verändern, die Welt umgraben.
Muss ich die Welt umgraben? Wer sagt, dass ich sie so, [...]

So. Rucksack gepackt.

Trekkingschuhe, Walkingschuhe, Regenjacke, zwei Wanderhosen, Fliespullover, Baumwolljacke, dicke Unterwäsche, dünne Unterwäsche, Funktions-T-Shirts, Baumwoll-T-Shirts, Wandersocken, andere Socken, Walkingstöcke, Fotoapparat, Netbook, zwei Bücher, ein dünnes, kleines (Wu Wei), ein dickes, großes (Yoga).
Ein paar Wochen Pinzgau. Berge. Gehen. Schwitzen. Ein bisschen Yoga vielleicht. Die Geborgenheit des Augenblicks erkunden. Vielleicht wird dabei mein Hirn, mein Herz, irgendetwas klarer. 
Gestern habe ich eine Dokumentation über Roma-Frauen [...]

Die Geborgenheit des Augenblicks.

Im Hier und Jetzt, im Augenblick und seiner Geborgenheit leben.
Das Buch, das zu diesem Satz gehört - WU  WEI  Die Lebenskunst des Tao, Theo Fischer, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbeck bei Hamburg, Juni 1992, Neuausgabe Mai 2001, ISBN 3 499 26319 X - begleitet mich schon eine ganze Weile. Es spricht eine Art zu leben [...]

Bleibt die Frage: Was jetzt (nicht mehr) tun?

Wie wär’s damit?
Hänge nicht der Vergangenheit nach,
verliere dich nicht in der Zukunft.
Das Leben ist hier und jetzt.
                                                Buddha
Zu einfach? Schon einmal probiert? Die Geborgenheit des Augenblicks.