Was als Nächstes ansteht? (Wieder) Wu Wei.

Was das ist?

Das Einfachste vom Einfachen und trotzdem ist Chinesisch lernen leichter, wenn man als Teil einer AAA-Gesellschaft (also eines Alpha-Teilchens der ersten Welt) in das Netz der von der Wiege bis zum Grab organisierten Abläufe und Denkmuster eingebettet ist, in dem sich so gut wie niemand ohne „war“ und „wird“ im Hier und Jetzt aufhält.

Die Lebenskunst des Tao steht im Gegensatz zu allem, was ich/wir gelernt habe/n und was mir/uns als wichtig und wertvoll eingetrichtert worden ist:

Im Augenblick und seiner Geborgenheit leben.

Weder an gestern noch an morgen denken,

ausschließlich in der Gegenwart sein,

den Problemen wach und aufmerksam ins Auge sehen,

sich frei von inneren und äußeren Bindungen

(die man zuerst realisieren und sich von ihnen lösen muss …)

dem Fluss des Lebens überlassen,

der Weisheit der eigenen inneren Autorität.

 Es gibt schon viele Artikel zu diesem Thema in diesem Blog (Kategorie TAO). Den Startschuss bildete im August 2010 ein Satz, den Buddha gesagt haben soll:

Hänge nicht der Vergangenheit nach, verliere dich nicht in der Zukunft. Das Leben ist hier und jetzt.

Er war plötzlich da. Ich hatte gerade die Artikel Irgendetwas läuft falsch. Oder läuft alles richtig? und 2010 ist 2010 geschrieben. Er stand auf einer Karte, auf die mein Blick fiel. Damals nahm ich ein schmales Büchlein zur Hand, das ich vor Jahren gelesen und nach einem dreitägigen Feldversuch wieder ins Bücherregal verbannt hatte: Theo Fischer, WU WEI, Die Lebenskunst des Tao (Die Geborgenheit des Augenblicks), packte zwei Tage später den Rucksack und fuhr zu meiner Mutter in den Pinzgau. Wandern. Den Platz, an dem ich geboren wurde, neu entdecken. Die Geborgenheit des Augenblicks. Plusminus 40 Artikel befassen sich mit dieser Geborgenheit. Zuerst im Pinzgau, dann in den Weinbergen im Herbst in Klosterneuburg. Diese erste Artikelserie umfasst den Zeitraum Ende August bis Mitte November 2010 und ist mit Ausnahme weniger Artikel ein Mix aus vielen Fotos und wenig Text. In meinen Augen eine Art Lyrik.

Jetzt werde ich nicht wandern gehen. Das ist das Einzige, das ich weiß, weil mein linker Fuß es nicht zulassen würde. Trotzdem brauche ich einen Reiseführer. Einen Rempler. Einen guten Rat, was jetzt “meins” ist. Das Buch ist fertig und herausgebracht, ich habe jede Menge Lesungen organisiert, Zeitungen kontaktiert, Leute informiert, die Website auf Vorderfrau gebracht und bin jetzt wieder frei und offen für das, was kommt, da ist, mir begegnet, mich längst erwartet, ich suche wie ein Osterei.

Ich bin nicht wählerisch, Leben. Es soll nur “deins” sein.

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