Es wird nichts.

Mit dem Großvenediger. Mit den “von Hütte zu Hütte” Touren, die ich mir vorgenommen habe (Tauernhaus-Richterhütte-Zittauerhütte, Thüringerhütte-Larmkogel-Fürtherhütte). Mit der Tour Berndlalm-Bettlerscharte-Finkalm. Mit dem Zwölferkogel. Alles nichts. Nicht einmal bis zur Aschamalm schaffe ich es. Es regnet, nebelt und wenn es einen Tag nicht regnet und nebelt, ist es nass, glitschig, rutschig, schlammig, über 2000 m liegt Schnee. [...]

Wenn mir der Morgendunst ins Hirn steigt,

die Flügel am Rucksack und an den Schuhen montiert,

ich trotzdem immer wieder stehen bleiben, mich nach allen Seiten drehen und schauen muss,

gar nicht anders kann als staunen,

weil es, alles, jedes noch so kleine Futzelchen

150%ig herrlich ist,
 
ist es federleicht in der Gegenwart zu leben, bleibt mir gar nichts anderes übrig als im Hier und Jetzt zu [...]

Der Heilige Geist baumelt im Wirtshaus von der Zimmerdecke,

der frische Zwetschkenkuchen duftet höllisch,

die eingetrocknete Kuhscheiße könnte man als moderne Kunst verkaufen,

die Preiselbeeren mit Kürbis 

verkochen

vor meinen Augen

zu einem Gedicht.

Die Blumen am Fenster vor meinem Schlafzimmer.

Eine andere Welt als die, die ich gewohnt bin. Trotzdem alles unter (m)einem Dach.
 
Ich kann jetzt sagen, das ist Kitsch, eine nette Auszeit. In zwei Wochen schaut die Sache wieder ganz anders [...]

Bergsteigen ist wie Segeln.

Man muss immer hier sein. Im Jetzt sein. Aufmerksam. Es bleibt einem gar nichts anderes übrig als im Augenblick zu leben, wach, Augen, Ohren offen, dem Lauf des Weges zu folgen, möchte man nicht irgendwann im Irgendwo wieder zu sich kommen oder auch nicht.  
Leben ist mit Sicherheit nichts anderes. Nur sind die Wegmarkierungen nicht rot-weiß-rot.
Oder doch?

54 Jahre hat es gedauert

 
bis zu diesem Augenblick.
 

 
Die Wildalm. Nur drei Gehstunden von meinem Elternhaus entfernt. Ich habe es nie der Mühe wert gefunden …
 

 
diesen Weg zu gehen, 
 

 
hierher zu kommen.
 

 
 Ich dachte immer: “Die Wildalm gibt nichts her.”
 

 
 Das Buch Wu Wei hat Recht: Ich muss aufhören (so viel Unsinn) zu denken,
 

 
mir ein Urteil zu bilden über etwas oder jemand, das/den ich nicht kenne.
 

 
Die [...]

Im Guglhupfkrater.

Soll heißen: rundherum angezuckerte Berge.

 
  
 
Erkenntnis des ersten Tages: Ich habe ein schönes Leben. Ich könnte ruhig und zufrieden sein, könnte ich mich von den Erwartungen, Urteilen der anderen lösen und von meinen eigenen und von meinem Ehrgeiz, der Vorstellung, ich muss doch etwas bewegen, verändern, die Welt umgraben.
Muss ich die Welt umgraben? Wer sagt, dass ich sie so, [...]

Die Geborgenheit des Augenblicks.

Im Hier und Jetzt, im Augenblick und seiner Geborgenheit leben.
Das Buch, das zu diesem Satz gehört - WU  WEI  Die Lebenskunst des Tao, Theo Fischer, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbeck bei Hamburg, Juni 1992, Neuausgabe Mai 2001, ISBN 3 499 26319 X - begleitet mich schon eine ganze Weile. Es spricht eine Art zu leben [...]

“Du machst viele Rechtschreibfehler.”

Eine ganze Liste hat er mir zusammengestellt, mein allerliebster Mann:
empfielt - empfiehlt
stielt - stiehlt
darüberhinaus -  darüber hinaus
zur Zeit – zurzeit  3 x!!
Diszanz - Distanz
Hautptstraße - Hauptstraße
vor den Kinder - vor den Kindern
wäscht - wäschst
Programmes – Programms
Sozialmininster – Sozialminister
February! – nicht Februar
July 19h – nicht Juli 19h
“Warum lässt du nicht das Rechtschreibprogramm über den Text laufen, bevor [...]