Oft das Erste vom Tag.
Ein alter, guter Freund,
mein bester vielleicht.
Ein wunderbarer Ort,
der Platz hat
für meine Höhlen und Gipfel.
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Oft das Erste vom Tag. Ein alter, guter Freund, mein bester vielleicht. Ein wunderbarer Ort, der Platz hat für meine Höhlen und Gipfel. Stillstehen und schauen, hören, spüren, an/begreifen, was da und für mich zu tun, zu lassen ist, versuchen aus dem Wust meiner Gedanken, Vorstellungen, Meinungen, Gewohnheiten (ich sage dazu: das Haus, in dem ich mich eingerichtet habe) herauszutreten (die Erfahrungen der letzten Wochen haben mir gezeigt, dass ich Mühe habe, das eine oder andere Fenster zu [...] Die Trekkingschuhe sind geputzt und eingewachst. Das Netbook ist gerammelt voll mit Fotos (abgespeckte 1462 warten darauf, dass ich etwas mit/aus ihnen mache), der Fotoapparat zerkratzt, wo etwas abblättern kann, blättert es (er hat immerhin vier Wochen fast jeden Tag von in der Früh bis am Abend in meinem Hosensack bzw. in meinen Händen verbracht), wäre er ein Buch, [...] Wenn jemand noch nie einen Stein gesehen hat und den Weg zur Thüringer Hütte über das hintere Habachtal geht, hat er anschließend mehr Steine gesehen als hundert andere in ihrem ganzen Leben. Steine, Sonne, Murmeltiere. Und Wasser, das über die Steine rinnt. als dieser Stein, auf den ich mich setzte (besser wäre: an den ich mich lehnte, zum Sitzen war er fast zu gr0ß), Sein Name: Krimmler Aachental Vor mir das und das, hinter mir das und das, die Krimmler Aache ein durchsichtiges, glitzerndes Wasser, stellenweise sogar mit weißem Sandstrand. Zwei Gehstunden von hier entfernt sieht sie dann so aus und so, bevor sie in die Tiefe donnert wie ein Brautschleier und die Linsen der Fotoapparate mit ihrem Dampf füllt. Ihr Name: Krimmler Wasserfälle Mit dem Großvenediger. Mit den “von Hütte zu Hütte” Touren, die ich mir vorgenommen habe (Tauernhaus-Richterhütte-Zittauerhütte, Thüringerhütte-Larmkogel-Fürtherhütte). Mit der Tour Berndlalm-Bettlerscharte-Finkalm. Mit dem Zwölferkogel. Alles nichts. Nicht einmal bis zur Aschamalm schaffe ich es. Es regnet, nebelt und wenn es einen Tag nicht regnet und nebelt, ist es nass, glitschig, rutschig, schlammig, über 2000 m liegt Schnee. [...] als Digestif nach einem feudalen Mittagessen. Wo? Das stille Wasser ist der Blausee, der 15 Gehminuten vom Gasthof Siggen entfernt ist, beides in Neukirchen am Großvenediger am Eingang ins Obersulzbachtal. die Flügel am Rucksack und an den Schuhen montiert, ich trotzdem immer wieder stehen bleiben, mich nach allen Seiten drehen und schauen muss, gar nicht anders kann als staunen, weil es, alles, jedes noch so kleine Futzelchen 150%ig herrlich ist, Die Veteranen, die die Massenhinrichtung der alten Ortsbilder in der zweiten Hälfte des letztes Jahrhunderts überlebt haben. Und je touristengerechter die Orte werden, desto unerbittlicher wird ihre Schönheit. Bei einigen habe ich den Eindruck, sie mögen es nicht, wenn man sie fotografiert, zumindest meinem Fotoapparat spendieren sie nur den einen oder anderen kleinen Einblick, Blick, lassen ihn nur ein Zipfelchen [...] Und wenn es aufhört zu regnen, schüttet es und schüttet und schüttet. Und wenn es dann aufhört und die Sonne durchkommt, dampft es, als würde die Suppe gleich übergehen. Anblicke, Ausblicke, Traum- und sonstige Blicke und Einsichten zu haben. und Tritt. Wie die Hühnerkeulen im Schlaraffenland fliegen sie einem um die Ohren.
und die Spucke bleibt mir weg. der frische Zwetschkenkuchen duftet höllisch, die eingetrocknete Kuhscheiße könnte man als moderne Kunst verkaufen, die Preiselbeeren mit Kürbis verkochen vor meinen Augen zu einem Gedicht. Die Blumen am Fenster vor meinem Schlafzimmer. Eine andere Welt als die, die ich gewohnt bin. Trotzdem alles unter (m)einem Dach.
Man muss immer hier sein. Im Jetzt sein. Aufmerksam. Es bleibt einem gar nichts anderes übrig als im Augenblick zu leben, wach, Augen, Ohren offen, dem Lauf des Weges zu folgen, möchte man nicht irgendwann im Irgendwo wieder zu sich kommen oder auch nicht.
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