Scheiße oder Erde?

Spielt das eine Rolle? Beides gleich fruchtbar.

Wenn der Herbst wahr ist

ist Sterben leicht wie eine Feder

ganz und gar keine traurige Angelegenheit

eine Orgie eher

bei der jeder nur ein leichtes Gewand trägt

oder (so gut wie) keines

ein dionysisches Festspiel

über- und unterirdisch gleichzeitig

 Wenn der Herbst wahr ist

 wird aus Trauben

Wein

hängen sich an den Weinstock

zu den

andern

und warten

Die Augen fallen aus den Höhlen

und

finden

nicht

mehr

zurück

Nah

und

immer

näher

In aller Herrgottsfrüh

hinaus

und

mitten

hinein

Ein Blick

 
traumhafter

als

 der

andere.

 Wie

soll

 ich

da

Highlights

 setzen

 ?????????????

Der Herbst ist eine gute Zeit

um die Geborgenheit des Augenblicks zu erkunden, das Hier und Jetzt auszuloten, auszuleuchten wie eine Höhle. Weil der, um den es geht, da ist. Weil Er das Hier und Jetzt ist, frisst. Gäbe es den Tod nicht, gäbe es diese herrlichen Farben nicht, diesen Augenblick.

Würde dieses Blatt nicht zu Boden fallen, wovon sollte sich die [...]

Mein heißgeliebter Buchberg.

Oft das Erste vom Tag.

Ein alter, guter Freund,

mein bester vielleicht.

Ein wunderbarer Ort,

der Platz hat

für meine Höhlen und Gipfel.

Was ich jetzt vorhabe?

Stillstehen und schauen, hören, spüren, an/begreifen, was da und für mich zu tun, zu lassen ist, versuchen aus dem Wust meiner Gedanken, Vorstellungen, Meinungen, Gewohnheiten (ich sage dazu: das Haus, in dem ich mich eingerichtet habe) herauszutreten (die Erfahrungen der letzten Wochen haben mir gezeigt, dass ich Mühe habe, das eine oder andere Fenster zu [...]

Klosterneuburg in der Früh.

 

Der Rucksack ist wieder verstaut.

Die Trekkingschuhe sind geputzt und eingewachst. Das Netbook ist gerammelt voll mit Fotos (abgespeckte 1462 warten darauf, dass ich etwas mit/aus ihnen mache), der Fotoapparat zerkratzt, wo etwas abblättern kann, blättert es (er hat immerhin vier Wochen fast jeden Tag von in der Früh bis am Abend in meinem Hosensack bzw. in meinen Händen verbracht), wäre er ein Buch, [...]

Ein steiniger Weg.

Wenn jemand noch nie einen Stein gesehen hat und den Weg zur Thüringer Hütte über das hintere Habachtal geht, hat er anschließend mehr Steine gesehen als hundert andere in ihrem ganzen Leben.

Steine, Sonne, Murmeltiere. Und Wasser, das über die Steine rinnt.
 
Ein dürrer Weg. 
Du magst es unsäglich mühsam finden Stunden und Stunden durch diese Steine zu gehen. Trotzdem. Halte [...]

Schöner könnte der Gipfel nicht sein

als dieser Stein,

auf den ich mich setzte (besser wäre: an den ich mich lehnte, zum Sitzen war er fast zu gr0ß),
 
nachdem ich beschlossen hatte es für heute mit dem Aufstieg gut sein zu lassen (bis zum Karsee wäre es noch knapp eine Stunde gewesen, von dort bis zum Gipfel noch einmal mindestens eine halbe), weil ich [...]

Ich sitze mitten in einem Traum.

 Sein Name: Krimmler Aachental

Vor mir das

und das,

hinter mir das

und das,

die Krimmler Aache ein durchsichtiges, glitzerndes Wasser,

stellenweise sogar mit weißem Sandstrand.

Zwei Gehstunden von hier entfernt sieht sie dann so aus

und so,

bevor sie in die Tiefe donnert

wie ein Brautschleier

und die Linsen der Fotoapparate

mit ihrem Dampf füllt.

Ihr Name: Krimmler Wasserfälle

Es wird nichts.

Mit dem Großvenediger. Mit den “von Hütte zu Hütte” Touren, die ich mir vorgenommen habe (Tauernhaus-Richterhütte-Zittauerhütte, Thüringerhütte-Larmkogel-Fürtherhütte). Mit der Tour Berndlalm-Bettlerscharte-Finkalm. Mit dem Zwölferkogel. Alles nichts. Nicht einmal bis zur Aschamalm schaffe ich es. Es regnet, nebelt und wenn es einen Tag nicht regnet und nebelt, ist es nass, glitschig, rutschig, schlammig, über 2000 m liegt Schnee. [...]

Stilles Wasser

als Digestif nach einem feudalen Mittagessen.

Wo? Das stille Wasser ist der Blausee, der 15 Gehminuten vom Gasthof Siggen entfernt ist, beides in Neukirchen am Großvenediger am Eingang ins Obersulzbachtal.

Wenn mir der Morgendunst ins Hirn steigt,

die Flügel am Rucksack und an den Schuhen montiert,

ich trotzdem immer wieder stehen bleiben, mich nach allen Seiten drehen und schauen muss,

gar nicht anders kann als staunen,

weil es, alles, jedes noch so kleine Futzelchen

150%ig herrlich ist,
 
ist es federleicht in der Gegenwart zu leben, bleibt mir gar nichts anderes übrig als im Hier und Jetzt zu [...]

Die großen Alten.

 
Es gibt sie noch.

Die Veteranen, die die Massenhinrichtung der alten Ortsbilder in der zweiten Hälfte des letztes Jahrhunderts überlebt haben.

Und je touristengerechter die Orte werden, desto unerbittlicher wird ihre Schönheit.

Bei einigen habe ich den Eindruck, sie mögen es nicht, wenn man sie fotografiert, 

zumindest meinem Fotoapparat spendieren sie nur den einen oder anderen kleinen Einblick,

Blick,

lassen ihn nur ein Zipfelchen [...]

Es regnet und regnet.

Und wenn es aufhört zu regnen,

schüttet es

und schüttet

und schüttet.

Und wenn es dann aufhört

und die Sonne durchkommt,

dampft es,

als würde die Suppe

gleich übergehen.