In den Tag hineingehen mit nichts

als dem Vertrauen, dass das Leben schon das Richtige vorhat mit mir/uns.
Kein guter Satz? Vor allem nicht im Angesicht der Krise? Für mich ein guter Satz. Nach mehr als vier Jahren noch immer. Trotz Krise.
Ich schrieb diesen Satz in mein Tagebuch (es war im Feber 2005), als ich dabei war mein Beamtendasein zu beenden (sprich: mein [...]

Ausgewildert.

Konrad.
Er schläft fast nie in der Notschlafstelle. Er kommt so gut wie jeden Abend, aber er verbringt nur ein paar Stunden hier, streitet meistens mit ein paar Gästen, sitzt oder steht am liebsten in der Küche, erzählt jedem bereitwillig und freundlich seine Geschichten, der seinen intensiven Geruch aushält, isst (ein bisschen), hin und wieder geht [...]

“Was soll ich allein in der Wohnung?”

Ein ehemaliger Notschlafstellen-Gast, der fast täglich in die Notschlafstelle auf Besuch kommt. Neben ihm sitzt ein weiterer ehemaliger Notschlafstellen-Gast, der fast täglich in die Notschlafstelle auf Besuch kommt. Er nickt. Die beiden sind sich einig.
Jeder von ihnen hat mittlerweile eine Wohnung. Trotzdem sind sie fast jeden Tag am Abend hier. Verstehe ich. Ich fühle mich [...]

Eine perfekte Notschlafstelle.

Zwei Ehrenamtliche im Empfang, zwei Ehrenamtliche in der Küche, eine Ehrenamtliche spielt mit den Gästen Karten (nicht nur einer von ihnen sagt “Mami” zu ihr), ein junger Mann ist am Computer mit Listen, Formularen beschäftigt (”Ich bin für den Krimskrams zuständig.”), zwischendurch kommt eine Frau vorbei, die am Nachmittag mit ein paar Gästen irgendwo Keramik [...]

Zum Glück gibt es Notschlafstellen, die jeden nehmen.

Sonst würde mich keine nehmen. Ich bin offenbar ein höchst suspektes Subjekt. Mit meinem Blog. Mit meiner fehlenden Bereitschaft mich auf eine eingrenzen zu lassen.
Mein Verdacht, dass ich den Gästen in einigen Punkten sehr ähnlich bin, erhärtet sich von Tag zu Tag. Ich befürchte sogar, ich bin ein ziemlich schwerer Fall von Eingliederungsresistenz.
Im Namen aller [...]

Mein erster Nicht-mehr-nur-Schnupper-Dienst.

Und gleich das, vor dem ich mich am meisten fürchte: die Köchin (sprich: die Frau, die an diesem Abend das Kochen übernehmen wollte) ist ausgefallen. Aber Albrecht hat einen Hilferuf in die Schar seiner Ehrenamtlichen getan und eine liebe, kleine, junge Französin, ich nenne sie Christine, ist gleich gekommen um mir zu helfen.
Als Erstes eine Bestandsaufnahme: [...]

Danke für den warmen Abend.

Sonst nichts. Nur das. Aber das ist mir heute wichtig zu sagen.
Alles andere kann warten bis morgen.

Auf der Straße ist auch ein Weg.

Ich betrete wieder einmal ein Stück NEULAND und diesmal kann mich jeder, der will, dabei begleiten.
Ich werde in nächster Zeit (keine Ahnung wie lange) in Einrichtungen und/oder bei Projekten mitarbeiten, deren Zielgruppe Menschen sind, die keine feste Bleibe haben, kein Zuhause, kein Dach über dem Kopf, es gibt viele Umschreibungen für die, die durch den Rost [...]