geht man am besten in der Nacht spazieren. Nachher weiß man es zwar auch nicht, aber es ist wenigstens spannend. Das gänsehautige Prickeln putzt durch. Der Kopf wird klarer.
|
|||||
geht man am besten in der Nacht spazieren. Nachher weiß man es zwar auch nicht, aber es ist wenigstens spannend. Das gänsehautige Prickeln putzt durch. Der Kopf wird klarer. Hier und jetzt und aufmerksam sein. Aufmachen und bemerken, was ist. Die Gegenwart, den Augenblick bewusst wahrnehmen, beobachten, sich nicht in Vergangenheit und Zukunft wegdenken, da sein und hinschauen. Dem, was ist, kerzengerade ins Gesicht schauen. Sonst nichts. Spielt das eine Rolle? Beides gleich fruchtbar. die Flügel am Rucksack und an den Schuhen montiert, ich trotzdem immer wieder stehen bleiben, mich nach allen Seiten drehen und schauen muss, gar nicht anders kann als staunen, weil es, alles, jedes noch so kleine Futzelchen 150%ig herrlich ist, Anblicke, Ausblicke, Traum- und sonstige Blicke und Einsichten zu haben.
und die Spucke bleibt mir weg.
Trekkingschuhe, Walkingschuhe, Regenjacke, zwei Wanderhosen, Fliespullover, Baumwolljacke, dicke Unterwäsche, dünne Unterwäsche, Funktions-T-Shirts, Baumwoll-T-Shirts, Wandersocken, andere Socken, Walkingstöcke, Fotoapparat, Netbook, zwei Bücher, ein dünnes, kleines (Wu Wei), ein dickes, großes (Yoga). Im Hier und Jetzt, im Augenblick und seiner Geborgenheit leben. als Dach über dem Kopf so vieler. Wäre heute 100 Jahre alt. Mutter Teresa. Eine ganze Liste hat er mir zusammengestellt, mein allerliebster Mann: Dass ich nicht mehr daran denke, dass alle 6 Sekunden ein Kind an Hunger stirbt und dass das 10 Kinder in der Minute sind, 600 Kinder in der Stunde, 14.400 pro Tag, 432.000 pro Monat (mit 30 Tagen) und 5.184.000 pro Jahr. (Eintrag 6 sec) Vielleicht, weil man, wenn man schreibt, unterscheidet, ausscheidet, was man nicht schreibt, weil das, was man nicht schreibt, neben dem Geschriebenen verblasst, irgendwann verschwindet. Und ich will nicht mehr, dass etwas verschwindet. Ich will das Ganze. Ich will aufhoeren zu unterscheiden, zu werten, ich will nichts hervorheben, weil alles wertvoll ist, viel zu wertvoll, als dass ein [...] weniger Hingabe ist ein besseres Wort. Aufgehen in dem, was man tut. Ein Boot bauen, ein Buch schreiben, ein Fenster putzen, ganz egal. Menschen, die lange auf der Straße gelebt haben, tun sich furchtbar schwer den Anschluss an das “normale” Leben wieder zu finden, wie Häftlinge, wenn sie entlassen werden, sich wieder zurechtzufinden in der engmaschigen Struktur der Norm, von der Gesellschaft wieder angenommen zu werden. Ihr “Geruch” ist ein anderer geworden. Als hätten sie die Hautfarbe gewechselt, [...] bis sich der Zucker aufgelöst hat. Ich nehme es mir. |
|||||
Copyright © 2025 Freigeister, Obdachlose, Flüchtlinge, Weltenwanderer - ein Logbuch. Literatur Leben. Ein Readymade von Hannah Seth. - All Rights Reserved 96 Abfragen. 0,451 Sekunden. |