Das Zündholz.

Hier und jetzt und aufmerksam sein. Aufmachen und bemerken, was ist. Die Gegenwart, den Augenblick bewusst wahrnehmen, beobachten, sich nicht in Vergangenheit und Zukunft wegdenken, da sein und hinschauen. Dem, was ist, kerzengerade ins Gesicht schauen. Sonst nichts.
Würde das jeder tun, die Welt würde sich von Grund auf ändern.

Scheiße oder Erde?

Spielt das eine Rolle? Beides gleich fruchtbar.

Klosterneuburg in der Früh.

 

Wenn mir der Morgendunst ins Hirn steigt,

die Flügel am Rucksack und an den Schuhen montiert,

ich trotzdem immer wieder stehen bleiben, mich nach allen Seiten drehen und schauen muss,

gar nicht anders kann als staunen,

weil es, alles, jedes noch so kleine Futzelchen

150%ig herrlich ist,
 
ist es federleicht in der Gegenwart zu leben, bleibt mir gar nichts anderes übrig als im Hier und Jetzt zu [...]

Man muss nicht hoch hinaus/hinauf

 
um großartige Einblicke,

Anblicke,

Ausblicke,
 
Überdrüber-,

Traum-

und sonstige Blicke

und Einsichten

zu haben.
Wo das ist? Ein kleines Stück vom Sonnenweg in Neukirchen am Großvenediger.

Nur einmal um die Kurve …

 

 

und die Spucke bleibt mir weg.
Die Worte werden immer weniger.

“O(i)schauhoagl mogst do nit sei.”

 
Was das heißt?
 

 

 

 
 
 
 

 
Wo das ist? “Am Salzburger Fuß des Großvenedigers”. Der Kürsingersteig im Obersulzbachtal. Der neue Anstieg von der ehemaligen “türkischen Zeltstadt” zur Kürsingerhütte.

So. Rucksack gepackt.

Trekkingschuhe, Walkingschuhe, Regenjacke, zwei Wanderhosen, Fliespullover, Baumwolljacke, dicke Unterwäsche, dünne Unterwäsche, Funktions-T-Shirts, Baumwoll-T-Shirts, Wandersocken, andere Socken, Walkingstöcke, Fotoapparat, Netbook, zwei Bücher, ein dünnes, kleines (Wu Wei), ein dickes, großes (Yoga).
Ein paar Wochen Pinzgau. Berge. Gehen. Schwitzen. Ein bisschen Yoga vielleicht. Die Geborgenheit des Augenblicks erkunden. Vielleicht wird dabei mein Hirn, mein Herz, irgendetwas klarer. 
Gestern habe ich eine Dokumentation über Roma-Frauen [...]

Die Geborgenheit des Augenblicks.

Im Hier und Jetzt, im Augenblick und seiner Geborgenheit leben.
Das Buch, das zu diesem Satz gehört - WU  WEI  Die Lebenskunst des Tao, Theo Fischer, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbeck bei Hamburg, Juni 1992, Neuausgabe Mai 2001, ISBN 3 499 26319 X - begleitet mich schon eine ganze Weile. Es spricht eine Art zu leben [...]

Die große Obdachlose

als Dach über dem Kopf so vieler. Wäre heute 100 Jahre alt. Mutter Teresa.
Hättest du dir bei Lebzeiten gedacht, dass die Welt einmal in deinen Tagebuchnotizen und  Briefen herumstieren wird? Deine innersten Nöte und Zerrissenheiten als Bücher verkaufen wird, Filme? Sätze wie “In meinem Innern ist es eiskalt.” jeder im Internet nachlesen kann? Persönlichkeits- und Menschenrechte dürften nicht [...]

“Du machst viele Rechtschreibfehler.”

Eine ganze Liste hat er mir zusammengestellt, mein allerliebster Mann:
empfielt - empfiehlt
stielt - stiehlt
darüberhinaus -  darüber hinaus
zur Zeit – zurzeit  3 x!!
Diszanz - Distanz
Hautptstraße - Hauptstraße
vor den Kinder - vor den Kindern
wäscht - wäschst
Programmes – Programms
Sozialmininster – Sozialminister
February! – nicht Februar
July 19h – nicht Juli 19h
“Warum lässt du nicht das Rechtschreibprogramm über den Text laufen, bevor [...]

Es stimmt nicht.

Dass ich nicht mehr daran denke, dass alle 6 Sekunden ein Kind an Hunger stirbt und dass das 10 Kinder in der Minute sind, 600 Kinder in der Stunde, 14.400 pro Tag, 432.000 pro Monat (mit 30 Tagen) und 5.184.000 pro Jahr. (Eintrag 6 sec)
Wie das ist? Wie ein Schmerz, gegen den man keine Tablette nimmt. [...]

Das Beduerfnis alles in Worte zu pressen verschwindet.

Vielleicht, weil man, wenn man schreibt, unterscheidet, ausscheidet, was man nicht schreibt, weil das, was man nicht schreibt, neben dem Geschriebenen verblasst, irgendwann verschwindet. Und ich will nicht mehr, dass etwas verschwindet. Ich will das Ganze. Ich will aufhoeren zu unterscheiden, zu werten, ich will nichts hervorheben, weil alles wertvoll ist, viel zu wertvoll, als dass ein [...]

Wenn

weniger
mehr
sein
kann kann
nahezu
nichts
fast
alles.
 
Auf solche Eintragungen wird man sich in den nächsten Wochen gefasst machen müssen …

Was, wenn nur die Liebe zählt, mit der man etwas macht?

Hingabe ist ein besseres Wort. Aufgehen in dem, was man tut. Ein Boot bauen, ein Buch schreiben, ein Fenster putzen, ganz egal.
Das ist doch auch das, was als DIE Erfahrung beispielsweise beim Gehen des Jakobsweges geschildert wird: dass man geht und geht und geht, nichts tut außer gehen, nichts bekommt außer Blasen und am Abend eine [...]

Eingefressene Muster.

Menschen, die lange auf der Straße gelebt haben, tun sich furchtbar schwer den Anschluss an das “normale” Leben wieder zu finden, wie Häftlinge, wenn sie entlassen werden, sich wieder zurechtzufinden in der engmaschigen Struktur der Norm, von der Gesellschaft wieder angenommen zu werden. Ihr “Geruch” ist ein anderer geworden. Als hätten sie die Hautfarbe gewechselt, [...]

Zwiebel und Zucker und ca. 8 Stunden warten,

bis sich der Zucker aufgelöst hat.
“Dreimal am Tag ein Esslöffel von dem Saft und der Husten ist weg.”
Wie der Saft schmeckt? Wie Zwiebel und Zucker …
Vielleicht probier ich’s beim nächsten Husten, wenn ich es schaffe daran zu denken, bevor der Automatismus mich in die Apotheke zerrt.
Ich habe mir das bei den Pflanzen schon so oft [...]

Habe ich das gleiche Recht zu brüllen, wenn mir etwas weh tut, wie sie?

Ich nehme es mir.